Dorfputz und Feier sind gerettet

25.03.2015

PinnebergerTageblatt

Vom 19. März 2015

In Hasloh veranstaltet der Naturschutzverein die Aktion „Sauberes Dorf“. In Bönningstedt muss sie ausfallen.

Hasloh | Zwei Dörfer, ein Problem – und ganz unterschiedliche Lösungen: Weder Hasloh noch Bönningstedt haben einen genehmigten Haushalt. „Die Gemeinde darf nur Ausgaben tätigen, zu denen sie gesetzlich oder vertraglich verpflichtet ist“, erklärt dazu Bönningstedts Bürgermeister Peter Liske (BWG) in seiner jüngsten Hauswurfsendung.

Die Kosten, die bei der Aktion „Sauberes Dorf“ anfallen, sind jedoch freiwillige Leistungen der Gemeinde. „Daher muss ich leider die Aktion ,Sauberes Dorf‘ absagen“, so die Ankündigung in Liskes Schreiben. Gleiches gilt für Hasloh: Es darf kein Geld ausgegeben werden. Doch anders als in Bönningstedt wurde in Hasloh gekämpft. Mit Erfolg: Sowohl die Aktion „Sauberes Dorf“ als auch die anschließende feierliche Taufe des neuen Regenwasserrückhaltebeckens werden wie geplant am Sonnabend, 28. März, stattfinden.

„Schon seit zwei Monaten liefen die Planungen für die Taufe, das wollten wir vom fraktionsübergreifenden Organisationsteam nicht einfach kippen“, berichtet Ilka Schmidt (CDU), Vorsitzende des Hasloher Umweltausschusses. Wohl wissend, dass die Gemeinde für eine solche Feier kein Geld hat, begann sie schon vor geraumer Zeit, nach Sponsoren zu suchen. Und wurde fündig.

„Was dann folgte, war ein Nervenkrieg hinter den Kulissen“, beschreibt Schmidt die Vorgänge der vergangenen zwei Wochen. Obwohl zweckgebundene Spendengelder zur Verfügung standen, durften die wegen der haushaltslosen Phase nicht verwendet werden. „Meine Nachfragen und die Bitte um Hilfe bei der Verwaltung liefen ins Leere“, so Schmidt weiter. Noch nicht einmal die Bestellung für einen Abfall-Container habe sie durchführen dürfen.

Die zündende Idee

„Ich wandte mich direkt an die Rechtsabteilung der Kommunalaufsicht, um unser Problem noch einmal zu schildern, was wiederum später zu neuen Ideen führte“, berichtet Schmidt weiter. Fraktionskollege Thomas Krohn habe schließlich die zündende Idee gehabt: „Wir fragten Manfred Maier, den Vorsitzenden des Naturschutzvereins Hasloh/Quickborn zur Rettung der Moore, ob er auch uns retten kann und als Veranstalter fungieren würde“, so Schmidt.

Dann sei alles ganz schnell gegangen. Maier habe umgehend seine Hilfestellung angeboten. „Jetzt musste ich noch den Sponsorenvertrag umschreiben lassen, so dass der Verein und nicht die Gemeinde Hasloh der Nutznießer ist“, erklärt Schmidt. Und stand vor der nächsten Hürde: Der zuständige Mitarbeiter hatte zwischenzeitlich die spendable Firma verlassen, also musste sie dem Nachfolger die ganze Geschichte noch einmal „verkaufen“. „Wenige Stunden später hatte ich den unterzeichneten Vertrag in der Tasche“, so Schmidt erfreut.

Bis das Geld auf dem Vereinskonto eingegangen sei, übernehme Krohn die anfallenden Kosten. „Ich hoffe, dass ganz Hasloh auf den Beinen ist – sowohl zum Dorfputz als auch bei der anschließenden Taufe“, sagt Schmidt. Und fügt entschlossen hinzu: „Und wir in Hasloh feiern doch.“ Sammelplatz für die Aktion „Sauberes Dorf“ ist um 10 Uhr am Bahnhof. Start der anschließenden Feier ist um 12.30 Uhr in der Alten Landtraße auf Höhe von Heidorns Eiergang.