HASLOH Die Kommunalpolitiker erscheinen bei zahlreichen Sitzungen mit einem dicken Stapel Papier in der Hand. Haushaltspläne können dabei durchaus einen Umfang von bis zu 200 Seiten haben. So auch in der Gemeinde Hasloh.
Dem möchten die Christdemokraten entgegenwirken. Während der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter stellte Matthias Guckel (CDU) den Antrag der Fraktion vor. Demnach soll die Gemeindevertretung die Verwaltung beauftragen zu prüfen, unter welchen rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen die Arbeit der Mitglieder der Gemeindevertretung in Zukunft auch in papierloser Form mittels Tablet-PCs in Verbindung mit dem Allriss-Sitzungsdienst erfolgen kann. ,,Alleine heute habe ich weit über 1000 Seiten mitgebracht", sagte Guckel und hielt einen dicken Stapel zur Demonstration hoch. Über das Jahr gerechnet kämen so schnell 10 000 Blatt Papier zustande.
Hinzu komme, dass die Verteilung der Sitzungsunterlagen mit Hilfe eines Kuriers erfolgt. Dieses Verfahren entspreche nicht dem heutigen Stand. ,,Mit einer Umstellung könnten wir Kosten für Personal, Kfz, Benzin, Papier und Druck einsparen", zählte Guckel auf. Die Anschaffung von Tablet-PCs würde einen einmaligen Kostenaufwand bedeuten. ,,Aus anderen Gemeinden habe ich gehört, dass sich dieser Kostenaufwand nach zwei bis drei Jahren wieder amortisiert“; berichtete der stellvertretende Fraktionsvorsitzende weiter,
Grund für den Antrag der Christdemokraten war auch Verwirrung in verschiedenen Sitzungen. Häufig gebe es das Problem, dass Ausschussmitglieder unterschiedliche Versionen eines · Antrags oder Beschlussvorschlags vorliegen haben. Mit der Umstellung könne eine gewisse Qualität gewährleistet werden und es sei deutlich umweltschonender.
Guckel betonte, · dass die Fraktion nicht sofort eine Entscheidung der Politiker verlange, die Verwaltung jedoch die Wirtschaftlichkeit prüfen solle. Zustimmung erhielt der Antrag von allen Fraktionen. Lediglich Dieter Kalkovski (SPD) sah der Umstellung skeptisch entgegen. Er würde auch weiterhin die Papierform bevorzugen. Die Gemeindevertreter ergänzten den Beschluss somit in der Form, dass die Umstellung auf freiwilliger Basis erfolgen soll. cho
Text aus Pinneberger Tageblatt vom 14.09.2018
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