Brummund bleibt Bürgermeister

14.06.2018

Dreistündiger Wahlmarathon bei der konstituierenden Sitzung in Hasloh / Ausschüsse der Gemeinde wurden neu besetzt

 

Nach einem dreistündigen Wahlmarathon während der konstituierenden Sitzung der Hasloher Gemeindevertreter wurde Bernhard Brummund (SPD) mit zwölf von insgesamt 19 Stimmen erneut zum Bürgermeister gewählt. Gegenkandidat war Kay Löhr (FDP). Er erhielt sechs Stimmen von FDP und PfH, und Brummund enthielt sich. Thomas Krohn (CDU) wurde zum ersten und Dieter Kalkovski (SPD) zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister gewählt.

Das Gemeindeoberhaupt freute sich über das Ergebnis und begrüßte gleichzeitig die „Neuen“ im Gemeinderat: „Wir haben nun zwei Sitze mehr und sind somit ein großer Kreis. Aber ich denke, es ist weiter überschaubar.“ Er kündigte an, dass sie in einer Zeit in die Gemeindevertreter hinzukommen, in der viel passiert. „Wir haben etliche Großprojekte, die momentan laufen oder noch anstehen“, sagte Brummund. Zu den aktuellen zählte er die Sanierung der Peter-Lunding-Schule sowie den zweiten Bauabschnitt der „Neuen Mitte“. „Es wird aber auch einiges von uns zu tun sein. Ich sage nur die Stichworte Gewerbegebiet und S 21.“

Während die Wahl des Bürgermeisters im Vergleich schnell über die Bühne ging, taten sich die Politiker bei der Besetzung der Ausschüsse schwer. Das Problem: Da die vier Parteien sich während der Sondierungsgespräche nicht auf eine Besetzung einigen konnten, beantragte Löhr eine Verhältniswahl. „Ich finde es sehr schade, dass keine Kooperation möglich war. Alle schienen sehr festgefahren, und es waren keine konstruktiven Gespräche möglich“, begründete er seinen Antrag.

Eine Verhältniswahl oder auch Listenwahl bedeutet, dass für die Wahl aller sechs Ausschüsse jeweils über die vier Listen der Fraktionen abgestimmt wurde. Jeder Wähler hat dabei eine Stimme. Wie zu erwarten war, stimmten die Politiker für die jeweils eigene Liste. Wie viele Kandidaten von der jeweiligen Liste in den Ausschuss ziehen, hängt von den Stimmen ab, die auf die entsprechenden Listen entfallen. Da die SPD mit neun Sitzen in dem Gremium vertreten ist, durften auch die meisten SPD-Politiker in die Ausschüsse einziehen. Bei der Besetzung der Ausschüsse gab es wenig Überraschungen.

Etwas verwundert dagegen war so mancher Bürger über die Stimme der CDU für Brummund. Alle Christdemokraten der Gemeindevertretung votierten bei der Bürgermeisterwahl für ihn. „Die CDU hat sich die Entscheidung für eine Zusammenarbeit nicht leicht gemacht. Es wurde lange und sehr umstritten diskutiert. Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile der möglichen Konstellationen und nach ausgiebigen Sondierungsgesprächen mit allen Parteien haben wir uns am Ende mehrheitlich dafür entschieden, dem Willen der Bürger zu folgen und uns in einer stabilen Kooperation gemeinsam mit der SPD der Verantwortung für Hasloh zu stellen“, schreibt die CDU-Fraktion in einem Infobrief. Die Alternative eines Bündnisses mit der FDP und der PfH sei nach reiflicher Überlegung aufgrund nur einer Stimme Mehrheit im Gemeinderat nicht stabil und tragfähig. „Politik ist für uns kein Spiel“, heißt es dort weiter. Die Christdemokraten der Gemeinde seien überzeugt, ihre Ziele am besten in „gemeinsamer, vertrauensvoller Kooperation mit der SPD“ erreichen zu können. „Wir werden gemeinsam das gestalten, was jetzt und nicht erst in fünf Jahren gelingen muss, aber auch streiten, wo es erforderlich ist“, heißt es in dem Infobrief.

Für die PfH und die FDP kam die Entscheidung nicht überraschend. Die Gemeindevertreter der PfH, Norbert Schadendorf, Katja Langefeld und Wolfgang Jendretzky, stimmten alle für Löhr (FDP). „Wir sind unzufrieden mit dem Ergebnis“, fasst es Jendretzky nach der Sitzung kurz und knapp zusammen. Für Löhr ist die Entscheidung noch lange kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. „Es war zu erwarten, dass die CDU sich dem Vorschlag der SPD anschließt“, sagte er. Die FDP sei dennoch stolz, ihr Ziel bei der Kommunalwahl erreicht zu haben. „Und das war, dass die SPD ihre absolute Mehrheit verliert.“ Mit der Besetzung der Ausschüsse, insbesondere des Finanzausschusses, zeigte sich Löhr zufrieden. „Es stellt sich nun die Frage, wie an wichtige Dinge herangegangen wird.“

 

Pinneberger Tageblatt vom 14.Juni 2018