Die Zahl der Krippenplätze soll Steigen

28.10.2017

Betreuung Hasloher Sozialausschuss diskutiert Anbau am Mittelweg / Konkrete Bedarfszahlen liegen erst im November vor

 

HASLOH | Während der jüngsten Sitzung des Hasloher Sozialausschusses verlangte Ausschussvorsitzende Anne Worthmann (CDU) von den Mitgliedern: „Scheuklappen runternehmen und das Problem ansprechen.“ Damit bezog sie sich auf den steigenden Bedarf an Krippenplätzen im Ort. 20 Krippenplätze gebe es derzeit vor Ort . Darüber hinaus stünden sechs bis sieben Tagesmütter zur Verfügung. Zehn weitere Krippenplätze möchten die Politiker nun schaffen.

Wie viele Kinder das Angebot bald in Anspruch nehmen könnten, wusste Worthmann noch nicht. „Es ist wie ein Blick in die Glaskugel. Vom Gefühl her haben wir zu wenig Plätze, aber nicht viel zu wenig.“

Ursprünglich wollte sie anhand von Zahlen und Fakten aus dem Kita-Portal gemeinsam mit den Ausschussmitgliedern nach Lösungen suchen. „Die genauen Zahlen gibt es jedoch erst im November. Deswegen können wir im Augenblick nur spekulieren“, so Worthmann. Dennoch forderte sie die Politiker dazu auf, sich schon jetzt Gedanken um Möglichkeiten zu machen. „Man bekommt schon mit, dass die Eltern in Hasloh mit der Betreuung der ganz Kleinen unzufrieden sind“, stimmte Marie-Christine Lassé (FDP) zu. Es sei durchaus sinnvoll, jetzt darüber nachzudenken, wie das Krippenangebot erweitert werden könne.

Angebot deckt Bedarf nicht ab Während sich einige Ausschussmitglieder schwertaten, Lösungen ohne Zahlen und Fakten zusammenzutragen, wies Bürgermeister Bernhard Brummund (SPD) auf die Dringlichkeit der Situation hin: „Die Geburtenrate liegt in den vergangenen Jahren bei 60 bis 70, manchmal sogar 80 Kindern. Wir haben 20 Krippenplätze und das Angebot von Tagesmüttern. Wir können also vermutlich weniger als die Hälfte der Betreuung sicherstellen. Immer mehr nehmen das Krippenangebot in Anspruch“, sagte Brummund weiter.

Daraufhin kamen auch Vorschläge zusammen: Eine Möglichkeit wäre die Erweiterung des Gebäudes im Mittelweg 4. „Man könnte an den Robinson- Kindergarten direkt anbauen“, erklärte Worthmann. Dadurch könne die Gemeinde zehn Krippenplätze gewinnen. Aus der vergangenen Kuratoriums-Sitzung der Einrichtung berichtete Lassé: „Der Robinson-Kindergarten steht der Idee positiv gegenüber. Allerdings wurde auch gesagt, dass durch den Trägerwechsel und dem Umzug aktuell Ruhe einkehren muss.“ Erst in einem bis eineinhalb Jahren sei die Leitung der Träger dazu bereit, eventuell eine Krippe zu integrieren. Das bedeutet, dass vor Ende 2019 keine zusätzlichen Plätze geschaffen werden können.

Einem Anbau an den Robinson-Kindergarten stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig zu. Jedoch blieb die Frage von Lassé, ob zehn Plätze ausreichen werden, offen. „Wenn wir 20 Krippenplätze einplanen, müssen wir größer bauen und dann vielleicht auch einen Teil der Fläche im Mittelweg 2 beanspruchen“, sagte Horst Rühle (CDU).

Er warnte außerdem davor, zu viele Krippenplätze zu schaffen. „Wenn wir zu groß planen, dann kann es dazu kommen, dass wir später einen Leerstand haben.“ Dem entgegnete Brummund: „Eine Ideallinie zu finden, ist Glücksspielerei. Es muss jetzt was in den Gang gesetzt werden, damit etwas passiert“, betonte er.

Worthmann jedoch stellte die Bedingung, vor einer Beschlussfassung erst mit dem Träger ASB zu sprechen. Dabei sein sollen jeweils ein Vertreter der Fraktionen sowie Carsten Möller, Fachbereichsleiter aus dem Quickborner Rathaus. „Wir sollten dieses Projekt Hand in Hand mit dem ASB angehen. Ich möchte der Träger nicht überrumpeln“, sagte sie. Rühle schlug außerdem vor, das Angebot der Tagesmütter zu steigern.

Die Ausschussmitglieder einigten sich auf eine Empfehlung an den Bauausschuss. Es sollen durch einen Anbau bis zu zehn Krippenplätze geschaffen werden. Die Mitglieder des Bauausschusses sollen nun prüfen, ob ein Teil des Mittelwegs 2 für dieses Projekt benötigt wird. Ansonsten soll für das Vorhaben lediglich die Fläche im Mittelweg 4 genutzt werden. Caroline Hofmann

Pinneberger Tageblatt vom 26.10. 2017

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