Hiobsbotschaft in Hasloh reißen nicht ab

03.07.2015

Die Einrichtung einer zusätzlichen Kindergartengruppe wird deutlich teurer als ursprünglich geplant.

Hasloh | Es scheint wie verhext: Eine schlechte Nachricht jagt in Hasloh die nächste. Erst der Haushalt der Gemeinde, in dem die Kommunalaufsicht die Investitionen von 600.000 Euro auf 50.000 Euro kürzte – und damit die Hoffnungen auf eine zügige Sanierung der maroden Grundschule zunichte machte. Dann das Feuerwehrauto, das nicht in Betrieb genommen werden kann, weil es als gestohlen gemeldet ist.

Während der Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstagabend mussten die Politiker nun die nächste Kröte schlucken: Die Kosten, um in der alten Kita am Mittelweg eine zusätzliche Kindergartengruppe einzurichten, sind deutlich höher als angenommen. „Nach heutigem Stand müssen wir 80.000 bis 120.000 Euro ausgeben“, gab Bürgermeister Bernhard Brummund (SPD) bekannt. Er selbst habe davon erst am Nachmittag Kenntnis erlangt.

Der Grund: Nach dem Auszug der evangelischen Kindertagesstätte hätte das Gebäudevon verschiedenen Gruppen genutzt werden sollen, darunter die Geschichtswerkstatt, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und den Spielgruppen der Villa Kunterbunt. „Dafür mussten wir eine Nutzungsänderung beantragen“, erklärte Brummund.

Damit einher gehe die Überprüfung des Brandschutzes in dem Gebäude. „Das kann kein so großer Aufwand sein – dachte ich“, sagte der Bürgermeister. Dieser Eindruck habe sich nach einer Begehung mit Vertretern des Kreises Pinneberg bestätigt.Im Rahmen der Bauunterhaltung sollte mit den vorhandenen Mitteln eine pragmatische Lösung gefunden werden. Diese Hoffnung hat sich offenbar zerschlagen. „Es wird noch ein paar Tage dauern, bis eine konkrete Vorlage ausgearbeitet ist, das ist eine sehr unangenehme Lage“, sagte Brummund.

Zumal nach derBegehung eigens ein Elternabend mit den betroffenen Erziehungsberechtigteneinberufen worden war. Auch die Auswahl des Personals durch den Träger, dasevangelische Kita-Werk, habe bereits stattgefunden. „Wir stehen bei den Elternim Wort, denn wir haben festgelegt, dass die zusätzliche Gruppe ab MitteSeptember den Betrieb aufnimmt“, sagte Brummund weiter.

Unddie Zeit drängt. „Wir müssen sowohl für den Bauausschuss als auch für dieGemeindevertretung noch im Juli eine Sondersitzung anberaumen“, kündigteBrummund an.

Die Sozialausschussvorsitzende, Anne Worthmann (CDU), die sich für die Einrichtungder Gruppe stark gemacht hatte, wollte zur aktuellen Entwicklung keinen Kommentar abgeben. Nur so viel: „Dazu bräuchte ich mehr Fakten.“

von Ute Springer

erstell am 2. Juli 2015